Geruchsprobleme bei Pkw-Klimaanlagen
Projekt 23.08.2013
Vor rund 50 Jahren begann der Einsatz von Klimaanlagen in Pkw. Heute haben ca. 55 % der 41 Millionen Personenkraftwagen in Deutschland eine Klimaanlage. Bei Neufahrzeugen werden mehr als 70 % der Mittelklasse- und mehr als 85 % der Oberklasse-Fahrzeuge mit Klimaanlage ausgeliefert. Die Grundfunktionen der früheren Klimaanlagen (Heizen, Kühlen und Entfeuchten) wurden ständig technisch optimiert und den Komfortanspruchen der Nutzer angepasst.
Funktionen moderner Klimaanlagen
High-End-Produkte bieten eine Vier-Zonen-Klimatisierung für individuelles Wohlfühlklima. Frisch- und Umluftfilter bewirken eine Luftverbesserung durch Abscheidung von Partikeln (Ruß, Pollen, Schimmelsporen) und Gasen (Ozon, Abgase, Gerüche). Weitere Innovationen optimieren die Behaglichkeit der Luft im Pkw-Innenraum.
Geruchsbelastung war gestern
Bei den ersten Klimaanlagen traten nach längerem Gebrauch häufiger Geruchsbelästigungen auf. Dies bestätigen Internetrecherchen: In Deutschland finden sich 50.000 und weltweit 1,3 Millionen Einträge zum Thema „Geruch von Pkw-Klimaanlagen“. Bei modernen Anlagen treten bei regelmäßiger Wartung und Reinigung selten Geruchsproblemen auf. Doch auch diese Fälle sollen zukünftig vermieden werden. Zudem unterlassen viele Pkw-Besitzer die empfohlene Wartung und Reinigung, sodass sich bei diesen Fahrzeugen häufiger intensive Geruchsprobleme einstellen, die oft nur noch durch den Austausch von Bauteilen beseitigt werden können.
bifa isoliert und identifiziert Keime
Im Auftrag verschiedener Klimaanlagen- und Pkw-Hersteller hat bifa deshalb wichtige Ursachen für störende Gerüche von Klimaanlagen aufgeklärt. Mikrobiologische Untersuchungen an geruchsauffälligen Pkw-Klimaanlagen, die in verschiedenen Erdteilen im Einsatz waren, ergaben übereinstimmend, dass einige Bauteile Biofilme geruchsrelevanter Keime aufwiesen. Diese Keime konnten isoliert und mit molekularbiologischen Arbeitstechniken identifiziert werden. Dabei zeigte sich, dass die in Pkw-Klimaanlagen überwiegend vorkommenden Keime in der Umwelt weit verbreitete Bakterien sind, die für gesunde Personen keine Infektionsgefahr darstellen. Entgegen der vielfach geäußerten Annahme wird der Geruch von Klimaanlagen nicht durch Pilze verursacht.
Vermeidung der Biofilmbildung
Die Kenntnis der für die Geruchsbelastungen verantwortlichen Bakterien ist eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung von Maßnahmen zur Vermeidung der störenden Biofilmbildung. So konnte mit den Bakterien geklärt werden, welche Luftbestandteile die Nahrungsgrundlage der Keime sind. Außerdem werden die Bakterien als Testkeime eingesetzt, um mit ihnen die Wirksamkeit von Reinigungs- und Desinfektionsmasnahmen für verschmutzte Klimaanlagen zu prüfen. Besonders wertvoll sind die Testkeime aber für die Auswahl und Erprobung geeigneter technischer Maßnahmen zur Reduzierung bzw. zur Vermeidung des Wachstums unerwünschter Bakterien in Klimaanlagen.
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