Projekt | 27.12.2013

Konzept für eine klimafreundliche Abfallwirtschaft auf den Philippinen

GIZ-Programm: Abfallmanagement durch Kommunalverwaltungen

Diese war Bestandteil des Programms „Abfallmanagement durch Kommunalverwaltungen“, in dessen Rahmen seit 2005 mit Unterstützung der GIZ mehrere Kommunen auf den philippinischen Visayas Abfallmanagementsysteme eingeführt haben. Dadurch wird der Abfall jetzt gesammelt, getrennt, recycelt und umweltfreundlich gelagert oder kompostiert. Alte und unkontrollierte Abfalldeponien konnten geschlossen werden.

Die bifa-Experten machten sich in zahlreichen Ortsterminen auf Abfalldeponien und weiteren Einrichtungen ein Bild davon, welche Konzepte auf den Philippinen erfolgversprechend sein können.

Primäre Aufgaben waren:

  1. Basiszahlen für die von der philippinischen Abfallwirtschaft ausgehenden Treibhausgasemissionen ermitteln
  2. den Einfluss verschiedener Abfallmanagementstrategien auf die Treibhausgasemissionen darstellen
  3. die notwendigen ersten Schritte vor Ort für die Implementierung von Abfallbehandlungsanlagen erörtern
  4. konkrete Umsetzungsprojekte entwickeln.


Ziel war es eine sogenannte Roadmap im Umgang mit organikhaltigem Abfall, der maßgeblich für die Entwicklung der Treibhausgase in der Abfallwirtschaft verantwortlich ist, aufzustellen und ein Gesamtkonzept für die Philippinen zu erarbeiten. Wichtigster Punkt für die Verankerung dieses Konzepts war deshalb die Integration der verantwortlichen Unternehmen im Bereich Abfall und Energieerzeugung, potenzieller Investoren für die Finanzierung von Abfallprojekten, der Behörden mit Zuständigkeit für Klimaschutz, Energie und Gesetzgebung sowie der Institutionen bei der Entwicklung. Dabei erfolgte die Vernetzung der Akteure in mehreren Workshops, denen Einzelgespräche zur Erhebung der individuellen Interessen vorausgingen.

Insgesamt konnte so ein Maßnahmenkatalog entwickelt werden, der sich in vier Aktionsfelder aufteilen lässt:

  1. Implementierung von Basiswissen zum Umgang mit Abfall in den unterschiedlichen Verwaltungsebenen, das sich an internationalen Standards orientiert
  2. Schließen von dezentralen Müllkippen und teilweise Überführung der bestehenden Deponien in einen geregelten Deponiebetrieb
  3. Aufbau einer vorgeschalteten Abfallbehandlungsstruktur mit einem nachhaltigen Abfallmanagement vor Ort
  4. Entwicklung eines Monitoringsystems, das einen fortschreibbaren Vergleich der Abfallwirtschaft innerhalb der Philippinen, aber auch international ermöglicht.

Zu allen Aktionsfeldern wurden den handelnden Akteuren konkrete Umsetzungsvorschläge an die Hand gegeben. Zudem konnten, mit einem Zeitplan versehen, der Kostenrahmen und die durch die Umsetzung der Maßnahmen zu erwartenden Treibhausgasemissionen konkret für die Philippinen aufgezeigt werden.

Präsentation vor Vertretern der philippinischen Umweltbehörde, von Städten, Gemeinden und Organisationen

Die Vorstellung und Diskussion der Erkenntnisse erfolgte am Ende der Mission vor Vertretern der philippinischen Umweltbehörden, der Städte- und Gemeindeverbände, internationaler Geberorganisationen wie der asiatischen Entwicklungsbank und USAID und anderen wichtigen Stakeholdern. Die bifa-Studie bildet die Grundlage zur Ausarbeitung eines sogenannten „NAMA“ („National Appropriate Mitigation Actions“). Dieses Klimaschutzinstrument ermöglicht den Philippinen, von den Industrieländern eine finanzielle Unterstützung beim Umbau des Abfallwirtschaftssektors zu einem klimafreundlichen Kreislaufwirtschaftssystem zu erhalten.