Sortieranalyse von Bioabfall in Augsburg

Die immer strenger werdenden Grenzwerte der Düngemittelverordnung sehen vor, die Fremdbestandteile im Kompostdüngemittel im Bezug zur Trockenmasse immer weiter zu senken. Zu den Fremdbestandteilen zählen Altpapier, Karton, Glas, Metalle, plastisch nicht verformbare Kunststoffe und sonstige Kunststoffe über 2 mm Korngröße. Insbesondere die sonstigen Kunststoffe erweisen sich als problematisch, da deren Anteil im Bioabfall zunimmt und die restlose Ausschleusung eine Herausforderung für die vorhandene Aufbereitungstechnik darstellt. Zu diesen Kunststoffen zählen z. B. Folien und Tüten, auch jene aus biologisch abbaubaren Werkstoffen (BAW) soweit sie nicht abgebaut wurden. Um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen, ist es unerlässlich, die Fremdstoffe zu entfernen. Dies geschieht zum einen durch Aufbereitung des angelieferten Bioabfalls in einem Sternsieb und zum anderen durch Absieben bei der Nachbehandlung des fertigen Komposts. Die bei der Aufbereitung des Bioabfalls aussortierten Stör- und Fremdstoffe werden zu Lasten des Abfallzweckverbandes Augsburg (AZV) entsorgt.
Bioabfall ist ein wertvoller Rohstoff, wenn es um die Bereitstellung von organischem Dünger, die Rückgewinnung von Pflanzennährstoffen aber auch die Substitution von Torf geht. Dabei ist es wichtig, dass der eingesetzte Kompost aus Bioabfall allen Qualitätsansprüchen des Absatzmarktes entspricht. Erhöhte Fremdstoffgehalte verhindern den Einsatz von Bioabfallkompost als Bodenverbesserer.
Wir untersuchten für den AZV Augsburg und die AVA Abfallverwertung Augsburg KU den Bioabfall auf Stör- und Fremdstoffgehalte in einer breit angelegten Sortieranalyse. Dabei wurden in insgesamt vier jahreszeitlichen Kampagnen zu unterschiedlichen Vegetations- und Witterungsphasen mehr als 80 Stichproben aus dem gesamten AZV-Gebiet genommen und separat untersucht. Eine repräsentative Auswahl erfolgte nach statistischen Gesichtspunkten, um eine belastbare Hochrechnung zu ermöglichen. Über gleichmäßige Verteilung von Einzelproben im Jahresverlauf wird sichergestellt, dass saisonale Einflüsse vollständig abgebildet werden. Wegen der Größe der untersuchten Bioabfallmenge und der hohen Zahl von Einzelproben wird eine sehr gute Repräsentativität erzielt.
Bei der Sortieranalyse werden die Bestandteile des Bioabfalls in über 22 Kategorien sortiert. Dabei liegt der Fokus neben den Kunststoffen und Metallen auch auf anderen Fremdstoffen wie Textilien und Hygieneverbunden.
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Thorsten Pitschke
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