Projekt | 23.08.2013

Wertstofferfassung im Auftrag des AWV

Vor dem Hintergrund von Klimaschutz, Energie und der im Zuge der Novelle des Kreislaufwirtschaftsgesetzes geführten Diskussion über die zukünftige Gestaltung der Wertstofferfassung hat bifa im Auftrag des Abfall-Wirtschafts- Verbands Nordschwaben (AWV) eine Bewertung der Ökoeffizienz von dessen Entsorgungsangebot durchgeführt. Einen besonderen Fokus richtete bifa dabei auf die Gestaltung der Bioabfallerfassung und -verwertung.

Im Rahmen des Projekts kamen folgende Methoden erfolgreich zum Einsatz:

  • Ökoeffizienzanalyse: umweltbezogene und ökonomische Bewertung des aktuellen Entsorgungsangebots mithilfe der am bifa etablierten Methodik der Ökoeffizienzanalyse sowie
  • Potenzialdiskussion: Diskussion der Potenziale für die aus Sicht der Ökoeffizienz relevantesten Abfallströme.

Die Ergebnisse sind eindeutig:

Die vom bifa durchgeführte Ökoeffizienzanalyse der Entsorgungsstruktur des AWV offenbart keine wesentlichen Schwachpunkte.

Die gut ausgebaute Entsorgungsstruktur bietet dem AWV aber gleichwohl die Möglichkeit, an der Optimierung der Ökoeffizienz seines Entsorgungsangebots zu arbeiten. Die Ökoeffizienzanalyse zeigt, dass Abfallströme zur Beseitigung, wie Hausund Sperrmüll, mit hohen Kosten und vergleichsweise geringen Umweltentlastungen verbunden sind.

Dagegen ermöglicht die stoffliche bzw. energetische Verwertung getrennt erfasster Wertstoffe hohe Umweltentlastungen bei geringen Kosten oder gar mit Erlösen. Vor diesem Hintergrund wird der Erfolg der differenzierten und gut ausgebauten Sammelsysteme des AWV deutlich. Die erreichten, hohen einwohnerbezogenen Sammelmengen an Papier/Pappe/Kartonage, Bioabfall und Leichtverpackungen in Verbindung mit einer differenzierten Wertstofferfassung an den Recyclinghöfen reduzieren die Hausmüllmenge und ermöglichen es, Wertstoffe für die Verwertung bereitzustellen.

Die Erfassung von Bioabfall und Grüngut im AWV ist mit Blick auf die erfassten Mengen gut ausgebaut. Die Vergärung der Bioabfälle nutzt gleichzeitig den Energieinhalt, die organische Substanz und Düngernährstoffe der Abfälle. Die Bioabfallvergärung ist in den beauftragten Anlagen mit ähnlichen Umweltentlastungen verbunden.

Ausgehend von der derzeitigen Entsorgungsstruktur arbeitet der AWV an der Verbesserung der Ökoeffizienz seines Entsorgungsangebots. Um künftig mehr Einfluss auf den umweltbezogenen Erfolg der Entsorgung nehmen zu können, beschreitet der AWV neue Wege und plant, umweltbezogene Kriterien in der Ausschreibung von Entsorgungsleistungen zu berücksichtigen.

Gemeinsam mit bifa wurde ein Kriteriensatz zur Bewertung von Erfassung und Transport erarbeitet und in Ausschreibungen implementiert. Auch bei der Ausschreibung der Hausmüll- und Bioabfallentsorgung können künftig ökologische Kriterien helfen, eine noch ökoeffizientere Verwertung zu fördern. Mit Blick auf die geführte Diskussion um die Perspektiven einer einheitlichen Wertstofferfassung wird eine Hausmüllanalyse die Perspektiven des AWV ausweisen.