Bürgernahe Sammlung von Elektroaltgeräten
Bestandsaufnahme und Gefährdungsbeurteilung für Li-Batterien
Geräte mit Lithium-Hochenergiebatterien sind bspw. Laptops, Tablets und Akkuwerkzeuge. Ergänzungen beim Sammelsystem für Batterien und Akkumulatoren waren erforderlich, um mögliche Brände durch die Entzündung von Li-Batterien zu verhindern. Diese können bei Beschädigung von Geräteakkus entstehen. Grundsätzlich gilt: Lithiumhaltige Batterien und Akkus sollen keiner großen Hitze oder Wasser ausgesetzt sein. Sie sollen nicht beschädigt und nicht geöffnet werden.
Lithiumbatterien als Gefahrgut
Transportrechtlich sind Lithiumbatterien als Gefahrgut anzusehen, der Transport unterliegt den Vorschriften des ADR. Auch Elektroaltgeräte, die Li-Batterien enthalten, können unter bestimmten Umständen Gefährdungen hervorrufen. Gemäß aktuellem Gefahrgut- und Transportrecht ist daher der Transport des Sammelguts in loser Schüttung nicht zulässig. Eine lose Schüttung liegt auch beim Transport des Sammelguts aus Depotcontainersystemen mit Bodenentleerung vor. Mit steigendem Bewusstsein für mögliche Gefahren durch Li-Batterien und durch die Erweiterung des Erfassungssystems für Li-Batterien durch GRS Batterien wurde die Problematik für die Sammlung von Elektroaltgeräten deutlicher. Der Einwurf von Geräten mit Li-Batterien wurde daher zwischenzeitlich untersagt. Inwieweit dennoch Fehlwürfe auftreten, ist nicht bekannt. Die Depotcontainersysteme sind in der jetzigen Form für die Erfassung der gesamten Elektrokleingeräte nur bedingt zulässig. Möglicherweise sind Anpassungen bei der Erfassung oder an den Behältern erforderlich. Kernproblem ist dabei das Leeren (Umschüttung) der Depotcontainer, bei dem Batterien beschädigt werden können, und der Transport des Sammelguts in loser Schüttung. Brandereignisse beim Transport von Elektroaltgeräten aus Depotcontainersystemen sind in Deutschland bislang gleichwohl nicht bekannt.
Bei der Untersuchung werden Depotcontainersammlungen hinsichtlich ihrer Zusammensetzungen an Elektroaltgeräten, der Menge enthaltener Li-Batterien sowie deren Ladezustand geprüft.
Die Leerung der Depotcontainer sowie der Transport der Elektroaltgeräte werden begleitet und ggf. Maßnahmen zur Verbesserung abgeleitet. Die Arbeiten erfolgen gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Ressourcenstrategie an der Universität Augsburg.
Ziel der Studie ist es, die Gefährdung durch Li-Batterien beim Sammeln von Elektroaltgeräten in Depotcontainersystemen zu ermitteln, um
- eine belastbare Datenbasis zu Vorkommen und Beschädigungsgrad von Li-Batterien im Sammelgut aus Depotcontainersystemen zu erhalten und
- den Anteil von Li-Batterien im System zu minimieren und eine Beschädigung verbleibender Li-Batterien zu vermeiden (ggf. durch Anpassung der Depotcontainersysteme oder der Umleervorgänge).
Im Rahmen einer Diskussionsrunde zur ADR-konformen Erfassung von Elektrokleingeräten werden auf der IFAT erste Erkenntnisse aus dem laufenden Vorhaben vorgestellt.