Projekt | 25.04.2017

Fernwärme für Weißenhorn

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© v.l.n.r.: R. Schipf (bifa), T. Moritz (Werkleiter AWB), Landrat T. Freudenberger, Weißenhorns Bürgermeister Dr. W. Fendt, A. Alt (Geschäftsführer FWP), Prof. Dr. W. Rommel (Geschäftsführer bifa) und Markus Hertel (Projektmanager, bifa)

Augsburg, 21. April 2017:

Landrat Thorsten Freudenberger bezeichnet das Fernwärmenetz in Weißenhorn als das „größte klimaschutzpolitische Projekt in der Geschichte des Landkreises Neu-Ulm“. Jetzt konnte das  das ambitionierte Vorhaben an den Start gebracht werden. Bereits seit den Anfängen des Müllkraftwerks (MKW) vor mehr als 25 Jahren wurde eine derartige Lösung angestrebt. Im kommenden Herbst soll das Müllkraftwerk die ersten Unternehmen und Privathaushalte mit Wärme versorgen.

Der erste und größte Bauabschnitt des neuen Fernwärmenetzes soll bis zur Heizperiode im Herbst 2017 fertiggestellt sein und in Betrieb gehen. Die beide 50-prozentige Teilhaber der Fernwärmeprojektgesellschaft (FWP), der Landkreis Neu-Ulm und die Stadt Weißenhorn,  planen 8,2 bis 9,8 Millionen Euro zu investieren. Geplant ist, im Jahr 2018 mit Bauabschnitt II zu beginnen, der unter anderem zum Nikolaus-Kopernikus-Gymnasium führen wird (3,6 bis 5,9 Millionen Euro). Mit Investitionskosten von 4,3 Millionen Euro wird für Bauabschnitt III zur Versorgung der Innenstadt gerechnet.

Mit einem Teil der Ankerabnehmer hat die FWP bereits Vorverträge geschlossen. So springt beispielsweise die PERI GmbH mit ihrem Kraftwerk ein, wenn das MKW kurzzeitig aufgrund einer Revision keine Abwärme liefern kann. „Dadurch ist die Versorgungssicherheit gewährleistet“, erklärte Projektmanager Markus Hertel vom bifa Umweltinstitut in Augsburg. Für die Bürger in Weißenhorn entstehen laut  Bürgermeister Wolfgang Fendt aber keine zusätzlichen Kosten.

Durch die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern bietet die Fernwärme deutliche Vorteile. Es müssen keine Brennstoffe im Haus gelagert werden und die Schwankungen von Gas- und Öl-Preisen kommen nicht zum Tragen. Ob Fernwärme günstiger als herkömmliches Heizen ist, ist pauschal nicht zu beantworten und ist von der Situation der individuellen Abnehmer abhängig.

Die Nutzung der Abwärme bietet saubere Energie für Heizung und Warmwasser zu günstigen Preisen. Es müssen weniger fossile Brennstoffe verheizt werden. Außerdem können im Idealfall bis zur zu 1.650 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden, was dem durchschnittlichen CO2-Ausstoß von 235 Einfamilienhäusern entspricht. Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist die Reduzierung der Feinstaubbelastung in Weißenhorn durch die Fernwärmeversorgung.

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© Trassenplan - Fernwärme Weißenhorn