Nachhaltige Gestaltung von Verpackungen

§ 21 VerpackG adressiert die recyclingfähige Gestaltung von Verpackungen. Diese Regelung motiviert viele In-Verkehrbringer von Verpackungen, sich in neuer Form, oder gar erstmals mit der umweltgerechten Gestaltung ihrer Verpackungen auseinander zu setzen.
Das Duale System soll Anreize schaffen, die Verwendung von Materialen oder Materialkombinationen zu fördern, die unter der Berücksichtigung der Praxis der Sortierung und Verwertung zu einem möglichst hohen Prozentsatz hochwertig werkstofflich verwertet werden können.
Das bifa Umweltinstitut begrüßt grundsätzlich die Intention von § 21 VerpackG, den wir als wichtigen Kristallisationspunkt zur Förderung des dringend benötigten Dialogs zwischen Verpackungsgestaltern und Verpackungsrecyclern erleben.
Wir sind aber auch der Überzeugung, dass eine auf den Einzelfaktor Recyclingfähigkeit reduzierte Bewertung von Verpackungen hinsichtlich ihrer ökologischen Leistungsfähigkeit zu kurz greift! Es werden weitere wichtige Aspekte der nachhaltigen Verpackungsgestaltung, wie z. B. Reduzierung des Verbrauchs von Verpackungsmaterial oder des Anteils von Sekundärmaterial in der Verpackung außer Acht gelassen. Es gilt vielmehr, alle relevanten Umweltauswirkungen einer Verpackung in Betracht zu ziehen und im Zusammenhang zu optimieren. Dadurch wird vermieden, dass isolierte Verbesserungen der Verpackungseigenschaften zu einem Trade-off in anderen Aspekten führen. Überlegungen zum Ökodesign sind deshalb an das Konzept von kompletten Lebensweganalysen im Rahmen von Ökobilanzen (Life Cycle Assessment) gekoppelt.
Die ganzheitliche, lebenswegebezogene Bewertung von Produkten und Systemen ist eines der Arbeitsgebiete am bifa. Wir erstellen seit über 20 Jahren Ökobilanzen für unterschiedlichste Verpackungssysteme.
Und natürlich kann eine komplexe, heute nicht recyclingfähige Multilayer-Verpackung durch die Verbesserung des Produktschutzes bzw. die Verlängerung der Haltbarkeit helfen, Lebensmittelabfälle zu vermeiden und so erheblich zur Verbesserung der Gesamtökobilanz beitragen.
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Thorsten Pitschke
tpitschke@bifa.de