Ökobilanz energieflexibler Prozesse

Wissenschaft, Wirtschaft sowie Verbände und zivilgesellschaftliche Organisationen beleuchten aktuell die technologischen, ökologischen und gesellschaftlichen Aspekte.Der transdisziplinäre Diskurs hilft, die jeweiligen Sichtweisen übereinzubringen und trägt wesentlich zur erfolgreichen Umsetzung der Energiewende bei.
Über den wachsenden Anteil regenerativer Energieträger am Erzeugungsmix entsteht die Herausforderung, die Erzeugung und den Verbrauch von Energie zeitlich in Einklang zu bringen. Dazu ist die Flexibilisierung des Verbrauchs ein zentraler Ansatz.
Im Rahmen des Kopernikus-Projektes SynErgie, Cluster 6 „Modellregion Augsburg", erstellte das bifa Umweltinstitut im Auftrag des Naturschutzbund e.V. (NABU) die Ökobilanz für energieflexible Prozesskonzepte. Dazu führte bifa Fallstudien mit prominenten Unternehmen der Region durch:
- MAN Energy Solutions:
Induktionsschmelzen von Stahlschrotten und Legierungsbestandteilen zur Gussherstellung - SHOWA DENKO CARBON:
Graphitierung von gebrannten Kohlenstoff-Formkörpern - UPM Paper:
- Thermomechanische Herstellung von Holzstoff aus Hackschnitzeln
In Verbindung mit Lastgang-Simulationen des Fraunhofer IGCV, in denen die jeweiligen Flexibilitätsmaßnahmen der beteiligten Unternehmen berechnet wurden, stellte bifa die Umweltwirkungen der Standardproduktionsprozesse den energieverbrauchsflexiblen Konzeptionen gegenüber.
Die ökologischen Mehraufwände der Energieflexibilisierung in den Unternehmen (z. B. für ein Nachheizen oder verlängerte Oxidationseinwirkungen) wurden dabei von bifa ermittelt und als sehr gering eingestuft.
Zentrale Erkenntnis für die „Modellregion Augsburg" war, dass die betrachteten Flexibilisierungsmaßnahmen positive Auswirkungen auf die regionale Energieversorgung im Kraftwerksmaßstab und auf die Netztstabilität haben. Die Energieflexibilisierung unterstützt die Energiewende und trägt somit zum Klimaschutz bei.
Die Veröffentlichung aller Projektergebnisse, als gebündelte Darstellung der ersten Förderphase, ist für September 2019 in einem Fachbuch geplant.
