bifa-aktuell | 09.03.2020

Ortskenntnisse digitalisiert

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© Foto: bifa Umweltinstitut GmbH

Ortskenntnisse einzubeziehen ist für erfolgreiche kommunale Entscheider selbstverständlich. Vielfach jedoch geht der Facettenreichtum lokaler Strukturen über das hinaus, was der Einzelne fassen kann.

Geodatenanalysen und digitale kommunale Kataster erlauben, Ortsinformationen umfassend, systematisch und computergestützt zu nutzen. Informationen unterschiedlicher Quellen und Formate lassen sich rechnerisch miteinander verknüpfen. Kartendarstellungen vermitteln anschaulich die gewonnenen Erkenntnisse.

In der Abfallwirtschaft stellen sich Gemeinden beispielsweise der Frage, ob ein Hol- oder Bringsystem für eine bestimmte Abfallfraktion zu bevorzugen ist. Neben abfallwirtschaftlicher Expertise können wir durch räumliche Prognosen zu Abfall-Mengen und Zusammensetzung wesentliche Entscheidungsgrundlagen schaffen. Die Überlagerung des lokalen Abfallaufkommens mit der räumlichen Verteilung von Sammelstellen oder Behandlungsanlagen erlaubt, Unter- oder Überversorgungen neuer Abfallsysteme zu vermeiden und Investitionen zu minimieren.

Geodatenanalysen unterstützen auch bei kommunalen Energiefragen zu Erzeugungspotenzialen oder zur Standortwahl eines Energieerzeugers. Dabei können vorhandene energetische Infrastrukturen zusammen mit geographischen und städtebaulichen Ausprägungen sowie Naturschutzbelangen frühzeitig in die Planung einbezogen werden.

Kataster, die den Wärmebedarf von Gebäuden und Gewerbebetrieben gebäudescharf abbilden, sind eine wertvolle Planungsgrundlage für Wärmeverbundprojekte. Mit ihrer Hilfe können optimierte Leitungstrassen von Fernwärmenetzen festgelegt werden. Der Auf- und Ausbau dieser Netze kann somit langfristig erfolgreich vorangebracht werden. Die Abstimmung mit Projektpartnern und die Information von Bürgern werden durch prägnante und leicht verständliche Planungsgrundlagen erheblich erleichtert.

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Dr. Wolfram Dietz
wdietz@bifa.de