Stör- und Fremdstoffgehalte im Bioabfall des AZV Augsburg
Bioabfall stellt die älteste Abfallfraktion der Menschheit dar und doch sind noch nicht alle Probleme gelöst. In den vergangenen Jahren wurden, motiviert durch politische Impulse und Vorgaben zur Erhöhung der Getrennterfassungsquoten, Anstrengungen unternommen, die Erfassungsmengen von Bioabfall auf kommunaler Ebene deutlich zu erhöhen. Dabei fokussierten sich die Anstrengungen auf den Abfallstrom aus der Biotonne – das sogenannte Biogut – und dass nicht nur in der Region Augsburg, sondern deutschlandweit.
Mit steigenden Mengen wurden jedoch auch steigende Verunreinigungen festgestellt. So wurden in anderen Gebieten Deutschlands alarmierende Fremdstoffgehalte von teilweise über 10 % diskutiert. Vor dem Hintergrund sich verschärfender rechtlicher Rahmenbedingungen bezüglich Fremdstoffgehalten in Kompost, hat auch der Abfallzweckverband (AZV) Augsburg den über die Biotonne erfassten und bei der AVA GmbH verwerteten Bioabfall auf Stör- und Fremdstoffgehalte untersuchen lassen.
In einer großangelegten Sortierkampagne wurden über einen Zeitraum von einem Jahr verschiedene Anlieferungen aus dem AZV-Gebiet bei der AVA GmbH beprobt und im Technikum des bifa Umweltinstituts analysiert. Bei der Untersuchung der Fremdstoffgehalte orientierte man sich bei der Sortierung am Sortierkatalog der Bundesgütegemeinschaft Kompost (BGK), um Vergleichbarkeit mit anderen Untersuchungen, welche teilweise zeitgleich in anderen Gebieten Deutschlands durchgeführt wurden, zu ermöglichen. Während des Analysenzeitraums wurden insgesamt 40 Abfuhren aus zuvor spezifisch ermittelten Sammelgebieten des Abfallzweckverbandes beprobt. Aus jeder Abfuhr wurden zwei Proben gezogen sodass sich eine gesamt Probenzahl von 80 und eine beprobte Bioabfallmenge von 410 Tonnen ergab. Aus den Ergebnissen kann festgehalten werden, dass der tatsächliche Fremdstoffgehalt deutlich besser ist, als zunächst erwartet. Annahmen bestätigten sich nicht, dass die Abfalltrennung im eher (groß)städtisch geprägten Einzugsgebiet weniger gut funktioniert als im ländlichen Raum. Es konnte jedoch festgestellt werden, dass Fremdstoffe wie Hygieneverbunde (insbesondere Windeln) und Kunststoffe (insbesondere Müllsäcke) sowie Textilien für alle Mitglieder des AZV Augsburg einen wesentlichen Fremdstoffanteil ausmachen.