bifa-aktuell | 09.03.2020

Umwelthygiene

Bild in Lightbox zeigen
© Nachweis von Mikroorganismen (orange) in einer Brauchwasserprobe Foto: bifa Umweltinstitut GmbH

Neben den sichtbaren Lebewesen (Mensch, Tiere, Pflanzen) gibt es eine nur unvollständig erfasste Vielfalt an Kleinstlebewesen, die erst mit Licht- oder Elektronenmikroskopen sichtbar werden.

Es handelt sich um Bakterien, Pilze, Viren, Mikroalgen und tierische Kleinstlebewesen, die in fast allen Umweltbereichen in hoher Anzahl und Vielfalt vorhanden sind. Obwohl bislang mehrere Millionen Arten dieser Kleinstlebewesen entdeckt wurden, sind nur wenige Tausend Arten Krankheitserreger für Menschen, Nutztiere und -pflanzen. Der größte Teil der Kleinstlebewesen erfüllt im Naturhaushalt wichtige ökologische Funktionen und sie unterstützen den Menschen bei wichtigen Umweltschutzaufgaben (z. B. Reinigung verschmutzter Wässer, Böden und Luft; Bioabfallbehandlung).

Der kleine Anteil der Krankheitserreger verursacht trotz vielfältiger Abwehrmaßnahmen beachtliche Schäden: Die Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung lagen in Deutschland 2018 bei rund 39 Mrd. EUR. Etwa 25 – 30 % der humanmedizinischen Diagnosen und Behandlungen in Deutschland dienten der Abwehr von Infektionskrankheiten. Zur Aufrechterhaltung der Tiergesundheit wurden in Deutschland 2018 rund 813 Mio. EUR für Tierarzneien aufgewendet. 35 % der Tierarzneimittelkosten wurden zur Bekämpfung von Infektionen und Parasitenbefall eingesetzt. Der Pflanzenschutzmarkt lag 2018 bei 1,3 Mrd. EUR; 38 % der rund 35.000 Mg genutzter Wirkstoffe wurde zur Minderung der Auswirkungen von Pilzerkrankungen genutzt.

Infizierte Menschen, Tiere und Pflanzen sind die wichtigste Quelle für Krankheitserreger. Daher bedarf der Umgang mit den von ihnen erzeugten Abfällen, Ausscheidungen und gasförmigen Emissionen besonderer hygienischer Vorsorgemaßnahmen. Dies gilt insbesondere dann, wenn sie in Stoffkreisläufe eingetragen werden, wie es bei der Abwasserreinigung und der Verwertung von Siedlungsabfällen und landwirtschaftlichen Reststoffen der Fall ist. Aber auch technische Prozesse und Produkte können durch eine unerwünschte Besiedlung mit Kleinstlebewesen beeinträchtigt werden. Hierzu zählen die Ausbildung unerwünschter Biofilme und Gerüche, die Freisetzung von Bioaerosolen und die Zerstörung von Werkstoffen.

Wir unterstützen Auftraggeber beim Erkennen unerwünschter Biofilme, Krankheitserreger und relevanter Toxine und Allergene sowie bei der Erprobung und Bewertung von innovativen Abwehrmaßnahmen.

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Gerne können Sie mich kontaktieren:

Dr. Klaus Hoppenheidt
khoppenheidt@bifa.de