Wertstoffsammlung in der Tschechischen Republik - Realistische Zielvorgaben
Ein Teil dieser Arbeit ist es abzuschätzen, welche Abfallmengen in Zukunft für eine energetische Verwertung zur Verfügung stehen. Der energetischen Verwertung steht die stoffliche Verwertung gegenüber. Der offiziellen Statistik zufolge werden derzeit in Tschechien rund 30 % des Siedlungsabfalls getrennt verwertet. Bis zum Erreichen der Vorgaben der EU-Abfallrichtlinie (50 % Wertstofferfassung) ist es also ein weiter Weg. In der Ende 2014 beschlossenen Aktualisierung des Abfallwirtschaftsplans hat das tschechische Umweltministerium anspruchsvolle Verwertungsgrade vorgegeben, für Verkaufsverpackungen beispielweise 80 % der in Verkehr gebrachten Menge.
bifa untersucht für die TU Brünn, welche Erfassungsquoten für Papier, Glas, Kunststoffe, Metalle und Bioabfall unter verschiedenen Randbedingungen zu erreichen sind und mit welchen Maßnahmen sich höhere Erfassungsquoten erzielen lassen. Nur ein Teil des bei der Wertstoffsammlung erfassten Sammelguts ist zur stofflichen Verwertung geeignet. Aufgrund der Erfahrungen in Bayern wird der Anteil energetisch zu verwertender Sortierreste geschätzt. Damit wird die Basis für realistische Zielvorgaben zur Getrennterfassung von Wertstoffen geschaffen, um die in Zukunft zur energetischen Verwertung zur Verfügung stehenden Abfallmengen einzuschätzen.