Wirtschaftsministerin Ilse Aigner übergibt Förderbescheid für Planungsverband Südostbayern

Mit einem Zuschuss in Höhe von bis zu 400. 000 Euro übernimmt der Freistaat Bayern damit 75 Prozent der förderfähigen Kosten. Das bifa Umweltinstitut hat mit einem bayerischen Konsortium bei drei von vier Losen als Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung den Zuschlag erhalten.
Umfassendes Energiekonzept
Nach der Übergabe des Förderbescheids fällt nun Ende Juli der Startschuss für das insgesamt zwei Jahre dauernde Projekt. Den Zuschlag für die Erstellung des Konzepts bekamen zwei Anbieter: Für die Lose zwei bis vier mit den Themen Wasserkraft, Biomasse/Biogas/Abfall- und Reststoffe sowie Geothermie erhielt eine umsetzungsorientierte Arbeitsgemeinschaft geleitet vom bifa Umweltinstitut aus Augsburg, dem Neusäßer Planungsbüro Steinbacher Consult sowie den Münchner Firmen Green City Energy und Erdwerk den Zuschlag. Das Los eins mit den Themenschwerpunkten Solarenergie, Windkraft und Kraft-Wärme-Kopplung sowie die Projektkoordination ging an ein von regionalen Hochschulen dominiertes Konsortium.
Überregionale Betrachtungsweise führt zum Ziel
Die Planungsregion 18 umfasst die Landkreise Altötting, Berchtesgadener Land, Mühldorf, Rosenheim und Traunstein sowie die kreisfreie Stadt Rosenheim. Alle Mitglieder des Planungsverbandes und viele Gemeinden der Region Südostoberbayern haben sich bereits intensiv mit der Energiewende befasst. Sie haben zum Teil ausführliche Energiekonzepte erstellt. Energiepolitik beschränkt sich jedoch nicht nur auf eine Gemeinde, einen Landkreis oder eine Region, sondern erfordert überregionale Betrachtungsweisen, um Planungen auf den verschiedenen Ebenen und der unterschiedlichen Träger und Investoren abzustimmen. Dies ist insbesondere bei großräumigen Problemstellungen wie z. B. dem Netzausbau oder der Energiespeicherung, wichtig. Denn die moderne Energieversorgung funktioniert nur in einem Verbundsystem. Regionale, nationale und internationale Grenzen spielen hier keine Rolle. Deshalb ist für die Region Südostoberbayern aufgrund ihrer topografischen Lage der Blick in die benachbarten Planungsregionen (z. B. Landshut, Donau-Wald, Oberland) und zu den österreichischen Bundesländern Tirol, Salzburg und Oberösterreich unabdingbar.
Bereits 2013 wurde ein Antrag auf Förderung zur Erstellung eines regionalen Energiekonzepts gestellt. Das interkommunale Energiekonzept soll einen fundierten und konkreten Umsetzungsplan in den Handlungsfeldern der Energieerzeugung, der Energieverteilung, der Energieeinsparung und -effizienzsteigerung.
Es handelt sich dabei um ein umfangreiches und komplexes Konzept. Auch der Aus- und Umbaubedarf der Energieinfrastruktur ist abzuschätzen.
Die Bedeutung der Fachbereiche Wasserkraft, Biomasse/Biogas/Abfall- und Reststoffe sowie Geothermie in der Planungsregion haben eine Differenzierung in Lose und Einzelbeauftragung erfordert. Es sind konkrete Maßnahmen und Ziele sowie eine realistische Umsetzungsstrategie für die gesamte Region zu entwickeln. Nicht zuletzt die Umsetzungskompetenz der Bietergemeinschaft hat zum Zuschlag für drei von vier Losen geführt.