Die Energiewende in der Gemeinde - Ergebnisse der Haushaltsbefragungen in Baar, Holzheim, Münster und Thierhaupten
Alle 2.699 Haushalte in Baar, Holzheim, Münster und Thierhaupten wurden angeschrieben mit der Bitte, einen eigens für die Region entwickelten Fragebogen auszufüllen. Zwei Drittel aller Befragten aus Baar gaben an, sie hätten sich bisher „sehr viel“ bzw. „viel“ mit dem Thema Energiewende beschäftigt. Dabei befürchteten die Baarer Bürger allerdings häufiger als diejenigen der anderen Gemeinden negative Folgen wie „starke Eingriffe in das Landschaftsbild“ oder „steigende Belästigung durch Lärm und Geruch (etwa durch Windräder bzw. Biomasseanlagen)“. Trotz der skeptischen Einstellung zur Energiewende wurde der aktuell von der Firma Uhl am Baarer Berg beantragte Windpark mit vier Rädern jedoch nicht völlig verworfen – im Gegenteil: Eine Mehrheit von 54,6 % stimmte für den Bau von mindestens einer der vier geplanten Anlagen. 43,4 % lehnten alle Anlagen ab.
Dennoch bleibt das Thema Windenergie in Baar umstritten und bei der Frage nach Alternativen sprach sich eine große Mehrheit von jeweils 60 bis 70 % für Photovoltaik-Dachanlagen, Solarthermie und Wärmepumpen aus; denn diese seien „einfach umzusetzen“, „passen gut zum Landschaftsbild“ und „sind wirtschaftlich sinnvoll“.
Auf der Basis der Umfrageergebnisse werden bifa-Mitarbeiter die Verbräuche der privaten Haushalte, die betriebenen Heizungsanlagen und den Sanierungsstand der Gebäude genau unter die Lupe nehmen. Bei einem ersten Arbeitstreffen mit Mitgliedern des Gemeinderates werden auch Informationen zu kommunalen Liegenschaften und zum ortsansässigen Gewerbe zusammengetragen. In der Folge wird geprüft, ob eine gemeinsame Wärmeversorgung mehrerer Liegenschaften oder die Versorgung von Siedlungsflächen für die Gemeinde eine attraktive Lösung darstellten. Dies soll in weiteren Workshops konkretisiert werden, zu denen alle Gemeindemitglieder von Baar eingeladen werden.