Europäisches Projekt Eco-Solar Factory abgeschlossen

Im Projekt wurden die Herstellprozesse und Produkte entlang der gesamten Wertschöpfungskette von der Herstellung von Silicium-Einkristallen über das Sägen der Wafer, die Herstellung von Solarzellen und -modulen bis hin zum Recycling von Nebenprodukten und Modulen auf möglichst geringen Energie- und Ressourcenverbrauch und Einsparung von Kosten optimiert.
In enger Zusammenarbeit mit zehn internationalen Projektpartnern: Sintef Materials and Chemistry (Koordinator, Norwegen), Norsun AS (Norwegen), UAB Soli Tek R&D (Litauen), International Solar Energy Research Center Konstanz (Deutschland), ApollonSolar (Frankreich), Garbo Srl (Italien), Boukje.com Consulting BV (Niederlande), Asociacion de Investigacion Metalurgica del Noroeste (Spanien), Steuler Solar Technology AS (Norwegen) und Inesea Automation SL (Spanien) wurden am bifa Umweltinstitut die jeweiligen Umweltauswirkungen der einzelnen Prozessstufen untersucht. Zum Vergleich wurde der Stand zu Projektbeginn bei der Herstellung von sogenannten Standardmodulen, zur Projekthalbzeit und zum Projektende im Rahmen einer Lebenszyklen- und Ökoeffizienzanalyse untersucht.
Die Projektziele wurden dabei vielfach zu 100 % erreicht, teilweise sogar übertroffen:
- Recycling von Argon in den Schmelzöfen für das Silicium
- Entwicklung von wiederbenutzbaren Kokillen für die Silicium-Kristallisation
- Recycling der Sägepartikel
- Kreislaufführung des Wasser bei der Solarzellenherstellung
- Reduzierung des Silberverbrauches bei der Solarzellenherstellung
- Entwicklung neuartiger rahmenloser und Glas-Glas-Solarmodule unter Verzicht auf Einkapselungsmaterialien aus Kunststoff
- Vereinfachung des Recycling und
- Reparaturmöglichkeit von Solarzellen (Zelldoktor) und -modulen
Das Argon-Recyclingsystem konnte bereits erfolgreich in die Produktion eingeführt werden, der mehrfache Einsatz der Keramiken wurde im Labor erfolgreich demonstriert. Neue Solarzellentypen erlauben den Einsatz wesentlich geringerer Silbermengen, wobei der Reinstwasserverbrauch erfolgreich in der Zellenproduktion gesenkt wurde. Der Verzicht auf Aluminiumrahmen und Einkapselungsmaterialien wurde erfolgreich nachgewiesen, geringe Mengen an Polymeren werden noch zur Fixierung der Solarzellen im Modul, zur Randversiegelung und für die Anschlussdose benötigt. Die angestrebte Einsparung an Silicium durch die weitere Reduzierung der Sägedrahtdicken und den Übergang zu noch dünneren Wafern wird in der nächsten Zeit erwartet.
Ferner beschäftigte sich bifa in enger Zusammenarbeit mit den Partnern mit dem Recycling von Nebenprodukten und Abfällen wie z. B. Quarz aus den Tiegeln und Kokillen für dekorative Anwendungen wie Gabionen, Graphiten aus den Öfen, dem Recycling und den Verwertungswegen der Solarzellen, des Glases und der kompletten Module. Dazu wurden neue chemische Rezepturen zur Reinigung der Solarzellen und des Glases entwickelt und Verfahren zur Trennung der Module mittels Schnitt- und Lichtblitztechnik erprobt.
Eco-Solar Factory war ein dreijähriges Projekt mit einem Budget in Höhe von 5,64 Millionen Euro, das vollständig über das Horizon 2020 Forschungs- und Innovationsprogramm der Europäischen
Union unter dem Förderkennzeichen 679692 durchgeführt wurde.
Mehr unter: http://ecosolar.eu.com