bifa-aktuell | 02.06.2020

Potenziale der Sektorenkopplung bei Abfallbehandlungsanlagen

bifa startet Studie im Auftrag des Umweltbundesamts

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Bei der Sektorenkopplung werden Wirtschaftssektoren miteinander verknüpft, damit erneuerbare Energien nicht nur im Stromsektor, sondern auch in den Bereichen Wärme, Kälte und Verkehr optimal genutzt und integriert werden können. Die Möglichkeiten und Potenziale der Sektorenkopplung bei Abfallbehandlungsanlagen wurden bisher kaum systematisch untersucht. Hierzu führt nun bifa eine Studie im Auftrag des Umweltbundesamts durch.

Betrachtet werden Anlagen, die neben der Behandlung von Abfällen auch Energie gewinnen, z.  B. Anlagen zur Siedlungsabfallverbrennung, Bioabfallvergärung, Altholzverbrennung und Klärschlammverbrennung. Für diese sollen die Möglichkeiten der Sektorenkopplung aus technischer, ökologischer und ökonomischer Sicht bewertet werden. Auch Carbon Capture and Utilization (CCU)-Technologien werden betrachtet. Der Blick geht dabei in die Zukunft: Bezugsjahr für die Prognosen wird das Jahr 2035 sein.

Zur Einstufung geeigneter Kombinationen von Abfallbehandlungsanlagen und Sektorenkopplungstechnologien (z.  B. Power-to-Gas, Power-to-Liquid, Wärme- und Abwärmenutzungsmöglichkeiten) wird ein Bewertungsmodell entwickelt. Damit können Standort- und Potenzialanalysen auch für einzelne Abfallbehandlungsanlagen durchgeführt werden. Nicht zuletzt wird in einer deutschlandweiten Betrachtung – auch unter Berücksichtigung rechtlicher und politischer Aspekte – der mögliche Beitrag der Sektorenkopplung für die effiziente Energie- und Stoffnutzung sowie Treibhausgas-Emissionsminderung bei Abfallbehandlungsanlagen aufgezeigt.