Pressemitteilung | 09.12.2009

Teilnahme an der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen

Einer der Hauptstreitpunkte bleibt es, in welcher Form Entwicklungsländer beim Kampf gegen den Klimawandel von Industriestaaten unterstützt werden sollen. In der Vergangenheit beschränkten sich mögliche Klimaschutzprojekte noch auf Einzelmaßnahmen, deren Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung bislang noch unzureichend war. Zukünftig muss ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt werden, da die Entwicklungsländer langfristig nur so einen Vorteil erwerben und die von den Industrieländern zur Verfügung gestellten Gelder sinnvoll zum Einsatz kommen.

Weltweit wird beispielsweise ein Großteil des Hausmülls auf wilden Deponien abgekippt oder illegal verbrannt. Auf den Deponien entstehen dadurch große Mengen des klimaschädlichen Methangases, zudem gehen wichtige Ressourcen verloren, die in Deutschland bereits genutzt werden, so z.B. zur Energieerzeugung oder im Rahmen von Recyclingprozessen. Prof. Rommel, Geschäftsführer des bifa Umweltinstituts, sieht eine große Chance für Entwicklungsländer. „Auch wenn die technischen Fortschritte noch nicht in jedem Land angekommen sind, können doch bereits einfache Prozesse die Umsetzung einer nachhaltigen und klimafreundlichen Abfallwirtschaft fördern und zugleich das Klima schützen." Organische Abfälle könnten zum Beispiel zur Erzeugung von Biogas eingesetzt oder zur Erzeugung von natürlichem Dünger kompostiert werden. Metalle und Kunststoffe lassen sich zu neuen Werkstoffen wiederverarbeiten. Solche Veränderungsprozesse hin zu einer, wie es Prof. Rommel nennt, „Integrierten Ressourcenwirtschaft“ begleitet das bifa derzeit im Auftrag des Bundesumweltministeriums.

In einem ersten Schritt wurden die Rahmenbedingungen für Veränderungen in den größten Entwicklungs- und Schwellenländern wie zum Beispiel China, Brasilien, Indien und weiteren untersucht. In Serbien, einem Land, das sich Hoffnungen auf den Beitritt zur Europäischen Union macht, wurden mit dem dortigen Umweltministerium, Kommunalverwaltungen sowie Unternehmen aus Deutschland die Möglichkeiten für ein größeres nationales Entwicklungsprogramm zur nachhaltigen Abfallwirtschaft untersucht. Das Projekt soll darüber hinaus auch dem verstärkten Export deutscher Techniken nach Serbien dienen.

Die in den bisherigen Forschungsarbeiten gewonnenen Erkenntnisse zu landesweiten Entwicklungsprogrammen wird das bifa Umweltinstitut in Kopenhagen in der Diskussion vertreten, um so auf sinnvolle und nachhaltige Klimaschutzprojekte hinzuwirken.

Der Wirtschaftsraum und das Umweltkompetenzzentrum Augsburg sollen durch die Aktivitäten des bifa einen verbesserten Zugang zu internationalen Projekten im Bereich der Umwelt- und vor allem auch der Abfallwirtschaft erhalten.