Projekt | 23.08.2013

Alternatives Energiekonzept für das Schulzentrum Friedberg

Alternative Energie für Schule

Seine Schulen in Aichach versorgt der Landkreis seit Jahren über das dortige Biomasseheizkraftwerk mit regenerativer Wärmeenergie. Für das Schulzentrum in Friedberg stand dagegen bislang keine alternative Energiequelle zur Verfügung. Im Zusammenhang mit der Erweiterung der Konradin-Realschule, wo für den gerade entstehenden Neubau eine kleine Luftwärmepumpe und eine Fotovoltaikanlage angedacht waren, verstärkte die Bauabteilung des Landkreises nun noch einmal ihre Bemühungen, um eine sinnvollere, große Lösung für das gesamte Schulzentrum zu finden.

bifa hat im Auftrag des Umweltministeriums Studien zu einem regionalen Augsburger Nahwärmenetz durchgeführt; daraus entstand auch die Idee: Der mobile Wärmetransport macht aus ungenutzter Abwärme Heizenergie für Schulen.

Pilotprojekt Mobiler Wärmetransport

Abfälle aus der Region werden zu Energie für die Region. Seit 7. Januar 2013 läuft das Pilotprojekt am Schulzentrum Friedberg. Die Firma LaTherm hat angesichts des Umsetzungsauftrags nochmals in die Entwicklung investiert und die Container optimiert, die nun eher Tanks gleichen. Technikteams des Landkreises und der Müllverbrennungsanlage AVA haben gemeinsam seit Mitte des Vorjahres an der notwendigen Steuerung und Regelung gearbeitet, um die Container optimal mit Wärme zu füllen und maximal entleeren zu können.

Mittlerweile wurden nach wenigen Betriebstagen bereits ca. 2.000 KWh bei jeder Lieferung transportiert. Wenn morgens die Container volle Leistung bringen, dann haben bei ca. 0° C schon mal die eigenen Gasbrenner Pause. Zwei Schulen samt Erweiterungsbauteilen, zwei Sporthallen und ein Schwimmbad werden nun durch die mobile Wärme geheizt. Seit Schulbeginn im neuen Jahr wurden etwa 50 % des Wärmeverbrauchs dieser Immobilien durch Abwärme gedeckt. So konnten bereits in dieser kurzen Zeit 5.000 m³ Gas gespart und damit 10.000 kg CO2 vermieden werden. Der Transport mittels Lkw erzeugt im Gegenzug nur zwei bis fünf Prozent davon.

Aufmerksam beobachtet wird der Verlauf des Projektes bei den Biogas-Bauern der Region. Vor allem viele ältere Anlagen liegen weit jenseits der Bebauung und können die Abwärme bisher nicht nutzen. Auch für Industriebetriebe sollte das Konzept aber ins Bewusstsein gerückt werden, denn jede Kilowattstunde Wärme, die sinnvoll genutzt wird, spart doppelt wertvolle Rohstoffe.