Energieeffiziente Straßen- und Platzbeleuchtung
Kommunen suchen verstärkt nach Lösungen zur energieeffizienten Modernisierung ihrer Straßenbeleuchtung, nicht zuletzt weil die Umsetzung der Ökodesign-Richtlinie der Europäischen Union das Inverkehrbringen wenig effizienter Leuchtmittel, Betriebsgeräte und Leuchten sukzessive bis 2017 untersagt.
Die Vielfalt verfügbarer Techniken, schwierige Haushaltslagen der Kommunen und Vertragsgestaltungen erweisen sich als zentrale Umsetzungshindernisse, sodass die Modernisierungsrate bei nur etwa drei Prozent im Jahr liegt. Ziel des Vorhabens war es, bayerische Kommunen bei der Suche nach geeigneten Lösungen für die Modernisierung ihrer Straßenbeleuchtung zu unterstützen und damit die Modernisierungsrate in Bayern zu erhöhen.
Sechs bayerische Kommune streben nach energieeffizienter Modernisierung
Dazu entwickelten sechs bayerische Kommunen die Erkenntnisse aus zwei Vorläuferprojekten zur energieeffizienten Straßen- und Platzbeleuchtung weiter und übertrugen sie wirkungsvoll in die Praxis. Die Rahmenbedingungen der Teilnehmerkommunen wie Finanz- und Investitionskraft, Alter und technischer Zustand der Beleuchtungssysteme sowie vertragliche Gegebenheiten sollten sich unterscheiden, um unterschiedliche Beleuchtungslösungen mit Modellcharakter für eine möglichst große Bandbreite an bayerischen Kommunen erarbeiten zu können.
In einem sechsstufigen Workshopprozess erarbeiteten die Gemeinden Aying, Haar und Höhenkirchen-Siegertsbrunn sowie die Städte Aschaffenburg, Bad Wörishofen und Merkendorf unter der Moderation von bifa gemeinsam mit Experten der Lampen- und Leuchtenhersteller OSRAM GmbH und Siteco Beleuchtungstechnik GmbH in einem Produktgremium energieeffiziente Beleuchtungskonzepte für ihre Kommunen.
Vertragsgestaltung und Finanzierung
Ein Hauptaugenmerk wurde auf die Vertragsgestaltung und Finanzierung der Modernisierungsmaßnahmen gelegt, um die Hemmschwelle der Kommunen zur Umsetzung von Maßnahmen zu senken. Dabei erhielt das Produktgremium fachliche Unterstützung durch die N-ERGIE Netz GmbH und die BayernGrund GmbH. Das Projekt zeigt, dass bayerische Kommunen erheblich von einer energieeffizienten Straßenbeleuchtung profitieren. Neben Energie- und Kosteneinsparungen werden Anforderungen an die Sicherheit erfüllt, das Wohlbefinden der Bürger gesteigert und das Klima geschützt. Die am Projekt beteiligten Kommunen haben dies erkannt und wirkungsvoll in die Praxis transferiert. In Zusammenarbeit mit den Beleuchtungsexperten hat jede Kommune ihr eigenes Sanierungskonzept erarbeitet und strebt dessen Umsetzung an.
Sechs Straßenzüge mit Modellcharakter wurden ausgewählt und als Beispiele aus der Praxis für die Praxis in der Broschüre „Energieeffiziente Straßen- und Platzbeleuchtung in Kommunen – Praxistransfer“ veröffentlicht.
Durch die Arbeit im Produktgremium gelang es, Beteiligte mit unterschiedlichem Fachwissen und verschiedenen Sichtweisen an einen Tisch zu bringen. Die Teilnehmer erlebten, dass sich dieses Vorgehen besonders gut eignet, um komplexe Sachverhalte mit einer Vielzahl technischer, rechtlicher und finanzieller Aspekte zu betrachten.
IPP
Das Instrument der Integrierten Produktpolitik (IPP) hat sich damit ein weiteres Mal bewährt. Für jede Stufe der Modernisierung der Straßenbeleuchtung steht heute eine große Auswahl leistungsfähiger und umweltschonender Techniken zur Verfügung. Besonders in Straßen mit geringem bis mittlerem Verkehrsaufkommen können zum Beispiel LED-Leuchten wirtschaftliche Vorteile bringen. Wichtig ist, die Situation vor Ort umfassend zu analysieren und jede Lösung an die individuellen Gegebenheiten anzupassen.
Die im Projekt entwickelten Ergebnisse dienen als Orientierungshilfe, wie im Einzelfall vorgegangen werden kann, und erleichtern dadurch die Umsetzung einer energieeffizienten Straßenbeleuchtung in Kommunen.