Potentialanalyse zur Ressourceneffizienz im Bayerischen Handwerk - Forschungsprojekt
Wir haben im Auftrag des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) und in Zusammenarbeit mit den bayerischen Handwerkskammern eine Repräsentativbefragung von Betrieben aus acht Gewerken zum Umgang mit Material und Rohstoffen durchgeführt.

Die Ergebnisse zeigten, das Materialeffizienz in allen untersuchten Gewerken eine Rolle spielt, insbesondere bei Bäckern, Schreinern und im Bauhauptgewerbe (Dachdecker, Zimmerer, Maurer und Betonbauer); etwas weniger hingegen bei Installateuren und Heizungsbauern, Feinwerkmechanikern sowie Metallbauern. Bemerkenswert ist auch, dass die Rolle der Materialeffizienz unabhängig ist von der Höhe des Materialkostenanteils im jeweiligen Gewerk. Vielmehr spielen Aspekte wie Image und Kundenanforderungen eine wichtige Rolle, aber auch gesetzliche Vorgaben. Gleichwohl wurden über alle Gewerke hinweg in allen abgefragten Bereichen Einsparpotenziale gesehen, und zwar bereits bei der Materialauswahl oder bei der Wiederverwendung bzw. Verwertung von Reststoffen.
Als besonders hilfreich zur Verbesserung der Materialeffizienz erschienen den Befragten daher auch Maßnahmen im Bereich der Wiederverwendung und Verwertung von Reststoffen, der Verbesserung der Lagerbedingungen, der Transportlogistik und der Bestellprozesse sowie der Kundenberatung und Mitarbeitereinbindung. Als weniger hilfreich galten hingegen externe Berater und Förderprogramme. Unterschiede zwischen den Gewerken zeigten sich auch darin, welche Art von Maßnahmen zum Einsatz kommen: > Mitarbeiterfokus vor allem bei Zimmerern, Schreinern und Installateuren > Kundenfokus vor allem bei Feinwerkmechanikern und Metallbauern.
Die Studie zeigte aber auch Grenzen der Umsetzung: Diese liegen vor allem in der bereits erreichten Ausschöpfung von Einsparmöglichkeiten, aber auch im fehlenden Fachpersonal oder geringen Interesse bzw. anderen Prioritäten begründet. Besonders wichtig ist dabei der Qualitätsanspruch des Handwerks: „Qualität ist, wenn der Kunde zurückkommt und nicht das Produkt".