Projekt | 11.12.2014

Klimawandel - Chancen und Risiken für die bayerische Wirtschaft

Denn der Klimawandel, so Umweltministerin Ulrike Scharf, „ist eine globale Herausforderung mit regionalen Folgen auch für die bayerische Wirtschaft“. Dabei stellt sich den Unternehmen auch immer häufiger die Frage, wie sie sich selbst vor den Folgen des Klimawandels schützen können – und hier müssen sie erkennen, in welchem Ausmaß und wovon genau sie betroffen sind und wann diese Betroffenheit konkret wird. Keine einfache Aufgabe!

In den Fallstudien mit sieben Unternehmen aus produzierender Wirtschaft, Baugewerbe und Handel wurden deshalb neue Wege beschritten: Mithilfe eines innovativen Workshopkonzepts berieten sich die Vertreter der teilnehmenden Unternehmen gegenseitig, und zwar mit Unterstützung durch Experten der Projektpartner bifa Umweltinstitut, Universität München und Bayerischer Industrie- und Handelskammertag (BIHK). Dieser Ansatz des „kollegialen Coachings“ war für viele Unternehmensvertreter neuartig und überaus fruchtbar; denn sie erhielten eine Fülle von Anregungen und Ideen, die vor allem durch diesen praxisnahen „Blick über den Tellerrand“ zustande kamen. Die Ergebnisse dieser deutschlandweit bisher einmaligen Studie wurden dann in einem neuen Leitfaden zusammengefasst. Im Oktober wurde er bei zwei der teilnehmenden Unternehmen der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt: von Staatsministerin Ulrike Scharf in Erding bei Huber Technik und von Ministerialdirigentin Dr. Monika Kratzer in Augsburg im Modehaus Jung. „Für die teilnehmenden  Unternehmen konnten speziell auf sie zugeschnittene Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels entwickelt werden“, so die Ministerin. So können Risiken vermindert und wirtschaftliche Chancen frühzeitig erkannt werden. Durch klimaverträgliche Produkte und Technologien wie z. B. intelligente Verschattungssysteme lassen sich zudem neue Märkte erschließen. In den Fallstudien mit den Unternehmen konnte auch gezeigt werden, dass sich für Klimaanpassungsstrategien bereits heute zentrale Handlungsfelder herauskristallisieren. Dabei geht es oft um den Schutz der Beschäftigten vor Hitze und Sonneneinstrahlung. Maßnahmen des vorbeugenden Arbeitsschutzes, Klimatisierungen oder neue Arbeitszeitmodelle wurden hier diskutiert.
Ein zweiter häufig genannter Bereich war neben dem Logistikthema die nachhaltige Sicherung von Rohstoffen, z. B. durch strategische Allianzen mit Zulieferern oder den Aufbau eigener Ressourcenmärkte. Schließlich waren neben neuen oder geänderten Geschäftsmodellen auch der Schutz der Gebäude und die Sicherung der Produktionsprozesse wichtige Themen.

Die mit der vorliegenden Studie identifizierten Stellschrauben und Beispiele für Anpassungsmaßnahmen bieten auch für andere Branchen Anregung und Hilfestellung. Die Broschüre kann ab sofort unter www.bestellen.bayern.de kostenfrei als pdf. heruntergeladen werden.