Kupferrückgewinnung
Verwertung von Altbeizsäure und Composite-Verpackung
Ziel des neu gestarteten bifa-Projekts ist die Entwicklung und Umsetzung eines Verfahrens zur kombinierten Verwertung der beiden Abfallströme Altbeizsäuren (aus den Produktionsprozessen der Wieland- Werke AG) und Composite-Verpackungen (aus der Knittel GmbH Abfallentsorgung) zur Gewinnung von Wertstoffen wie Kupfer, Aluminiumhydroxid und Polyethylen (PE). Untersucht werden optimale Prozessbedingungen wie pH-Wert, Verweildauer und Chloridzudosierung sowie der optimale Zerkleinerungsgrad.
Die Umsetzung des Verfahrens in einem großtechnischen Maßstab führt über Voruntersuchungen und Laborversuche, auf deren Basis eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung durchgeführt wird.
Als Zwischenschritte sind die Konzeption und der Bau einer Pilotanlage im Technikumsmaßstab erforderlich, bevor aus den Pilotversuchen die Parameter für die Auslegung einer großtechnischen Anlage abgeleitet werden können. Aufbauend auf den Ergebnissen des AiF-Projekts „Verwertung von Altbeizsäuren zur Aufbereitung von Composite-Verpackungen“ des Fraunhoferinstituts UMSICHT und des Instituts für Energie- und Umwelttechnik e. V. soll die Verwertbarkeit der Produkte bis zur Wirtschaftlichkeit weiter verbessert werden.
Die Kopplung zweier an sich getrennt behandelter Reststoffströme aus verschiedenen Branchen ist aus ökologischer und ökonomischer Sicht von Interesse
In diesem Projekt werden zwei Verwertungsaufgaben simultan gelöst, wobei nur eine Verwertungsanlage benötigt wird, die aus beiden Stoffströmen Wertstoffe in direkt verwendbarer Form (Kupfer, Aluminiumhydroxid, PE) zurückgewinnt.
Die rasant steigende Nachfrage nach Rohstoffen führte in der Vergangenheit bereits zu steigenden Rohstoffpreisen. Dieser Trend wird nach Einschätzung von Experten anhalten. So ist beispielsweise Kupfer heute mit ca. 6.000 €/Tonne etwa dreimal so teuer wie in den 1990er-Jahren. Die Marktpreise für PE-Gewerbemischfolien mit einem Anteil transparenter Folien von 80-90 % liegen zurzeit zwischen 150 und 220 €/Tonne, wobei dieser Preis abhängig von der PE-Qualität großen Preisschwankungen unterliegt.
Die Studie läuft bis zum Herbst 2013 in Kooperation mit den Unternehmen Wieland-Werke AG und Knittel GmbH Abfallentsorgung und wird vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit gefördert.