Projekt | 12.08.2021

Recyclingfähigkeit von Verpackungen

Schon beim Design einer Verpackung werden die Weichen für das spätere Recycling nach Gebrauch gestellt. Voraussetzung für ein recyclingfreundliches Design von Verpackungen ist der Austausch zwischen den Akteuren der Verpackungsentwicklung, Herstellung sowie Akteuren aus der Recyclingbranche.

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Eine starke und konkrete Motivation zur Bewertung der Recyclingfähigkeit von Verpackungen entsteht nun durch § 21 des Verpackungsgesetzes, der die Gestaltung der Lizenzentgelte für Verkaufsverpackungen in Abhängigkeit von der Recyclingfähigkeit vorsieht. Hier sind die Dualen Systeme verpflichtet Anreize zu setzen, wodurch recyclingfähige Verpackungen künftig belohnt werden sollen.

Vor diesem Hintergrund hat bifa gemeinsam mit der INTERSEROH Dienstleistungs GmbH eine Methodik zur Bewertung der Recyclingfähigkeit von Verpackungen erarbeitet. Das standardisierte Verfahren wurde abschließend vom Fraunhofer IVV geprüft und ist Teil der Interseroh-Dienstleistung „Made for Recycling".

Die innovative Systematik zielt darauf ab, künftig mehr Verkaufsverpackungen in ein hochwertiges Recycling zu geben und die darin enthaltenen Rohstoffe im Kreislauf zu führen. So werden Verpackungen, die nach Erfassung und Sortierung werkstofflich verwertet werden, als recyclingfähig bezeichnet. Dagegen werden Verpackungen, die nur energetisch verwertet werden können, als nicht recyclingfähig bewertet. Innerhalb der Bewertung werden graduelle Unterschiede der werkstofflichen Verwertbarkeit mit Blick auf Umfang und Qualität des Wiedereinsatzes der Verwertungsprodukte berücksichtigt. Allein die Bereitstellung einer Verpackung für einen werkstofflichen Verwertungsprozess als Indikator ihrer Verwertbarkeit, analog zur Berechnung von Verwertungsquoten, würde zu kurz greifen.

Die von bifa entwickelte Methodik bewertet in differenzierter Weise die zentralen Aspekte, welche die Recyclingfähigkeit einer Verpackung bestimmen:

  • Kann der Verbraucher die Verpackung problemlos dem richtigen Erfassungssystem zuordnen?
  • Kann die Verpackung aus dem Sammelgemisch z. B. der gelben Tonne zielgerichtet sortiert werden?
  • Wie gut ist die Verpackung für eine werkstoffliche Verwertung hinsichtlich Qualität und Quantität geeignet?