Regionaler Wärmeverbund Ulm/Neu-Ulm
Die Struktur der Energieversorgung ist gegenwärtig einer großen Dynamik ausgesetzt. Dies stellt Energieversorgungsunternehmen vor neue Aufgaben und wachsende Herausforderungen. Die derzeitige Energieversorgungsstruktur ist deshalb in zusammenhängenden Räumen zu hinterfragen und zu verbessern. Eine optimierte Energienutzung in regionalen Verbünden ist als wesentlicher Beitrag zur Treibhausgasvermeidung und damit auch zum Klimaschutz anzusehen.
Energieversorger für Ulm und Neu-Ulm
Die beiden Wärmeversorger im Wirtschaftsraum Ulm/Neu-Ulm – die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH (SWU) und die Fernwärme Ulm GmbH (FUG) – haben das bifa gemeinsam beauftragt, die Energiepotenziale mit Fokus auf Fernwärme in einer Untersuchung zusammenzuführen, zu analysieren und zu bewerten. Wertvolle Projektpartner waren hierbei die Städte Ulm und Neu-Ulm sowie das Land Baden-Württemberg mit ihren Liegenschaften. In der praktischen Umsetzung wurde hierzu ein Wärmeverbund von SWU und FUG angenommen, der die jeweiligen spezifischen Unternehmensinteressen außen vor lässt und quasi einem übergeordneten Interesse eines fiktiven Wärmeverbunds den Vorrang gibt.
Ist-Zustandsanalyse und Szenarien
Der Betrachtungsraum wurde in einem Geoinformationssystem energetisch mit knapp 700 Sektoren abgebildet und eine Ist-Zustandsanalyse durchgeführt. Der Wärmebedarf wurde dann für die Jahre 2015, 2020, 2025 und 2030 in Abhängigkeit von spezifischen Sanierungsraten projiziert und in Szenarien abgebildet. Im weiteren Verlauf fand eine Einengung der Potenziale unter ökologischen, technischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten statt.
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Thorsten Pitschke
tpitschke@bifa.de
Handlungsempfehlungen
Im Ergebnis blieben Handlungsempfehlungen übrig, die neben einer Verdichtung im Fernwärmenetzbestand gezielte Erweiterungen des Fernwärmenetzes sowie Auf- und Umbau von Kältenetzen beschreiben. Flankiert werden die projektbezogenen Vorschläge von einer Handlungsempfehlung, die Maßnahmen zur Verbesserung der Umsetzungsstärke von Projekten durch Kommunikation wichtiger Akteure aufführt. Die Notwendigkeit dieser Handlungsempfehlung zeichnete sich bereits bei der Auswertung der zur Szenarienbildung geführten Experteninterviews als wichtiger Erfolgsfaktor für die Umsetzung ab.
Eine konsequente Umsetzung der Handlungsempfehlungen stärkt maßgeblich die Rolle der Kraft-Wärme-Kopplung im Betrachtungsraum. Dies führt zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen in der Region, die zu vergleichbaren Konditionen wie direkte Investitionen in erneuerbare Energien erreicht werden können. Dies ist auch der Anreiz für die Städte Ulm und Neu-Ulm, sich durch aktive Mitgestaltung in die Weiterentwicklung der Projektansätze einzubringen. Die im Projekt verspürte Aufbruchsstimmung in Richtung Energiewende wird von den beiden Städten mit den Energieversorgern aufrecht- erhalten. So haben beide Städte Sondersitzungen zum Themenkomplex mit ihren Gremien absolviert, um die nächsten konkreten Schritte festzulegen.