Projekt | 23.08.2013

Restinhalte von PUR-Schaumdosen

Verpackungen schadstoffhaltiger Füllgüter wie PUR-Schaumdosen benötigen gemäß Verpackungsverordnung eine besondere Infrastruktur zur Rücknahme und Verwertung. Sie können nicht über Duale Systeme gesammelt und entsorgt werden. Ein früheres bifa-Gutachten im Auftrag der PDR Recycling GmbH + Co KG (PDR) hatte diese Systemunverträglichkeit für gebrauchte PUR-Schaumdosen bestätigt.

Schaumdosen enthalten Restinhalte

Die über Recyclinghöfe, Baumärkte oder das Handwerk zurückgenommenen PUR-Schaumdosen weisen erhebliche Mengen an Restinhalten auf. Im Auftrag der PDR untersuchte bifa, in welchem Umfang technische Gegebenheiten und das Nutzerverhalten für diese Restinhalte verantwortlich sind. Hierzu wurden nach einer Analyse früherer Untersuchungen zur Menge der Restinhalte mehr als 70 Dosen unterschiedlicher Typen und Hersteller unter simulierten Baustellenbedingungen entleert.

Dabei wurden zwei wesentliche Ursachen für Restmengen identifiziert:

  • die Entfernung von Adapter oder Schaumpistole nach einer Teilentnahme von Material und
  • die Standzeit der Dosen zwischen zwei Anwendungen bzw. die unmittelbare Entsorgung nach Teilentnahme.

Diese Ursachen führen sehr häufig zum Verschluss des Dosenventils; die Verpackung kann dann vom Nutzer nicht mehr weiter entleert werden und in der Dose verbleiben erheblicher Druck und mittlere bis große Restmengen. Die Alterung des Materials bei längerem Nichtgebrauch befüllter Dosen führte in der Mehrzahl der Versuche zu Restinhalten von mehr als 5 %.

Weitere Faktoren wie die Einstellung der Schaumpistole, der Haltewinkel der Dose bei der Anwendung oder die Umgebungstemperatur führten nur zu geringfügig erhöhten Restinhalten. Trotz unterschiedlicher Bauformen der untersuchten Einkomponentenschaumdosen war kein signifikanter Einfluss der eingesetzten Ventile, der Bauhöhe, des Durchmessers oder der Konstruktion von Kopf und Boden der Dosen festzustellen.

Verantwortlich für die Menge an Restinhalten sind somit im Wesentlichen nutzerbedingte Ursachen. Die Konstruktion der Dosen hat keinen nennenswerten Einfluss.